Schon in den 1960er Jahren hat das Österreichische Filmmuseum begonnen, Filme, Fotos, Plakate und andere Dokumente von und
über den Filmemacher, Filmtheoretiker und Pionier des modernen Kinos Dziga Vertov zu sammeln. Sein Schaffen stellte von Beginn
an eine der zentralen Positionen in der Politik des Hauses dar. 1967 wurde eine Auswahl von Vertovs Schriften in deutscher
Erstübersetzung vom Filmmuseum publiziert (Aus den Tagebüchern), 1972 restaurierten Peter Kubelka, Filmmacher und Filmmuseum-Mitbegründer, und Edith Schlemmer, langjährige Archivleiterin,
Vertovs Tonfilm Ėntuziazm (1930). 1974 zeigte das Filmmuseum in der Graphischen Sammlung Albertina in Anwesenheit von Vertovs Witwe und künstlerischer
Mitarbeiterin Elizaveta Svilova eine umfangreiche Ausstellung über sein Werk.
In den Jahren 1970-74 übergab Svilova einen großen Teilnachlass des Künstlers an das Filmmuseum, der den Grundstock der "Sammlung
Dziga Vertov" bildet. Insgesamt umfasst die Sammlung heute ca. 100 Filmelemente, ca. 170 schriftliche Originale (Autographen
und Montagepläne von Vertov), ca. 200 Fotos (Arbeitsfotos und persönliche Fotos), ca. 600 Pressedokumente aus aller Welt (überwiegend
aus der damaligen Sowjetunion und Deutschland), zahlreiche Originalplakate und viele andere Dokumente.